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Kick-Off

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5. Kapitel - Wissenschaftliche Grundlagen

Intro

  • Um wissenschaftlich zu arbeiten muss man kein Wissenschaftler sein, es reicht nach den Formvorschriften und Methoden der Wissenschaft vorzugehen.
    • Das bedeutet die eigene Arbeit wissenschaftlich zu belegen, angemessen zu argumentieren und die Forschungsfrage in einem adäquaten wissenschaftlichen Forschungsprozess abzuarbeiten
  • Im Zentrum der Arbeit sollte das Machbare und nicht das Mögliche stehen, d.h. sich selbst nicht übernehmen.
  • Die Feststellung, etwas nicht sicher sagen zu können, darf nicht bedeuten, gar nichts festzustellen.
    • Deswegen sollte man hohe Ansprüche an sich selber stellen und weiter arbeiten.
  • Zweck der Wissenschaftlichen Arbeit sollte es sein, neue Erkenntnisse hervorzubringen und der Wissenschaftliche Beitrag zu einem Fachgebiet.
  • Wie erreicht man das?
    • Systematisch und methodisch vorgehen
    • objektiv formulieren
      • Wissenschaftliche Aussagen besitzen einen Erklärungswert
      • Wissenschaftliche Aussagen sind überprüfbar
      • Wissenschaftliche Aussagen sind allgemeingültig bzw treffen mit einer angegebenen Wahrscheinlichkeit zu
      • Wissenschaftliche Aussagen sind objektiv
      • Die Art und Weise, wie wissenschaftliche Aussagen gewonnen wurden, ist wiederholbar
      • Wissenschaftliche Aussagen sind in wissenschaftlicher Form ( Zitation ) und in wissenschaftlichem Stil neutral ( bzw . durch Kenntlichmachung wertender Aussagen ) formuliert
      • Wissenschaftliche Theorien sind Systeme die es erlauben möglichst viele Beobachtungen zu beschreiben, vorherzusagen und zu erklären .
  • Wissenschaftliche Aussagen zeichnen sich durch überprüfbare Tatsachen/empirische Daten bzw . Aussagen aus der Literatur/Zitate belegt werden können, aus.
    • State of the Art
      • des jeweiligen Fachbereiches entsprechen , müssen nicht belegt werden
    • Tautologien wie „ Entweder es regnet oder es regnet nicht . “
      • liefern keinen wirklich wissenschaftlicher Mehrwert
    • Festzuhalten ist , dass alle grundlegenden Aussagen eines Beleges oder eines Beweises ( Zitat , empirische Daten ) bedürfen .
  • Definition ist ein sprachlicher Konsens über das Verständnis eines Begriffes .

Theorie

  • Eine Theorie fasst die Gesamtheit des gewonnenen Wissens zusammen und stellt eine wissenschaftliche Annäherung an einen Ausschnitt der Wirklichkeit dar
    • Überlegungen
    • Berechnungen
    • Beobachtungen und Experimenten
  • Vorgehen
    • Deduktion ( Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere )
      • Deduktion beweist , dass etwas sein muss .
    • Induktion ( Schluss vom Besonderen auf das Allgemeine )
      • Induktion zeigt , dass etwas durchaus wahrscheinlich , aber nicht zwingend wahr ist .
    • das zirkuläre Modell , die sogenannte Abduktion ,
      • Abduktion deutet lediglich darauf hin , dass etwas sein kann .
  • Die Theorie ist bei induktiver Vorgangsweise das Resultat
    • und bei deduktiver Vorgangsweise der Ausgangspunkt einer empirischen Untersuchung .
    • Sie treffen einige wenige Beobachtungen:
      • Was kann dahinter stehen ?
      • Theorie ( n ) zum Fachgebiet sammeln Formulieren einer Hypothese
      • Bestätigung oder Ablehnung der Hypothese mit Begründung als Beitrag zur Theorie
    • Wenden Sie dabei bekannte theoretische Ansätze, Modelle oder Mechanismen in bzw . an einem speziellen und konkreten Fall an .

Hypothesen

  • Eine wissenschaftliche Hypothese
    • muss allgemeingültig sein
    • muss als Konditionalsatz formuliert sein ( „ wenn - dann “ bzw . „ je - desto “ )
    • muss falsifizierbar ( widerlegbar ) sein
    • dazu dürfen die Variablen nur einseitig und nicht voneinander abhängig sein
  • Arten von Hypothesen:
    • Zusammenhangshypothesen : Zwischen zwei oder mehreren Merkmalen besteht ein Zusammenhang .
    • Unterschiedshypothesen : Zwei oder mehrere Populationen unterscheiden sich in einem oder mehreren Merkmalen .
    • Veränderungshypothesen : Die Ausprägungen einer abhängigen Variablen verändern sich im Lauf der Zeit .
    • Zusätzlich zur Überprüfung muss eine Nullhypothese gebildet, die zeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der unabhängigen und der abhängigen Variablen gibt
      • empfohlen eine Kontrollgruppe einzurichten
        • bei der die abhängige Variable nicht zur Wirkung kommt
    • Neben den Wenn - dann - Hypothesen ( Konditionalsatz ) können auch Je - desto - Hypothesen gebildet werden : „ Je höher der Bildungsgrad einer Person , desto höher das Lebenseinkommen . “
    • Neben dieser Individualhypothese , eine Person betreffend , kann diese auch als Kollektivhypothese formuliert werden : „ Je höher der Bildungsgrad in einer Region , umso niedriger die Geburtenrate . “
    • Kontexthypothesen kombinieren individuelle Merkmale mit kollektiven Merkmalen
    • Sehr häufig kann die Abhängigkeit der ( oder von mehreren ) bedingten Variablen von der unbedingten Variablen einer Hypothese nach der Überprüfung in der Empirie mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit gemessen werden
      • ( z . B . mehr als 90 % ) sprechen wir von einer probabilistischen Hypothese .
      • Bei einer 100 % igen Wahrscheinlichkeit sprechen wir von einer deterministischen Hypothese

Argumentationen

  • Gerade in der Wissenschaft haben Autor * innen darauf zu achten , dass ihre Aussagen und Argumentationen verständlich und glaubwürdig , aber frei von manipulativen Elementen formuliert werden
    • Die Makrostruktur der Argumentation ist im Wesentlichen die Gliederung Ihrer Arbeit .
    • beschreibend ( Aussagen über Vergangenheit , Gegenwart , Zukunft ) oder wertend ( was getan werden soll , was richtig oder falsch ist ) .
    • Dies kann auch durch Berufung auf eine Autorität , also etwa durch Zitat bzw . Verweis auf [ 97 ] einen bereits erfolgten
    • Auch anderslautende Meinungen anderer Autor * innen sollen in den eigenen Text aufgenommen werden .
    • Positiv formulierte Aussagen sind zu bevorzugen .
    • keine unseriösen Wendungen
    • Wertende Begriffe wie „ vernünftig “ , „ ethisch “ , „ moralisch “ etc . müssen mit einem entsprechenden Bewertungsmaßstab versehen werden .
  • Unbewiesene Behauptungen sind nicht Zeichen kritischen Denkens , sondern ungenauen Arbeitens .
    • reale Bücher und gedruckte wissenschaftliche Publikationen aufgrund der Flüchtigkeit des Internets auch noch für einige Zeit die wissenschaftlichen Belege für Theorien und maßgebliche Zitate sein .
    • Indizien für eine wissenschaftliche Arbeit Korrekte Zitierweise Ausführliche Quellenangaben Wissenschaftlichkeit in der Argumentation Wissenschaftlich durchgeführte Empirie Indizien für eine niveauvolle wissenschaftliche Arbeit Anerkannter Verlag , Angabe anerkannter Quellen Vorwort ( gibt Aufschluss über die Entstehungsgeschichte , Auseinandersetzung etc . ) Geleitworte anerkannter Wissenschaftler * innen
    • Auch Graue Literatur wie Broschüren , Berichte und auch bestimmte Webseiten bieten Grafiken und Abbildungen , die Sie zu Illustrationszwecken verwenden können .

Forschungsmethoden

  • Kompetenz in der Anwendung von Forschungsmethoden erworben haben . Zu den gängigsten Methoden zählen :
    • Beobachtung
      • Bei der Feldbeobachtung ( Feldforschung ) integriert sich die Forscherin in das soziale Leben des untersuchten Systems , beobachtet und miterlebt dabei die Verhaltensmuster und versucht , die unausgesprochenen Gesetze und Regeln des Zusammenlebens zu ergründen
      • Beobachtungen bieten sich vor allem dann an , wenn vermutet werden kann , dass die verbale Selbstdarstellung nicht mit dem tatsächlichen Verhalten übereinstimmt .
    • Befragung
      • Die Befragung wird in der Regel mit standardisiertem Fragebogen durchgeführt , die Fragen und Antwortmöglichkeiten sind dabei vorgegeben .
      • Die Online - Befragung ist eine kostengünstige Variante ,
      • Fragebogenhilfe im Buch
    • Interview
      • Durch Interviews von Einzelpersonen oder Gruppen
    • Experiment
    • Inhaltsanalyse
    • Diskursanalyse
    • Erkundende oder explorative Untersuchungen
    • Im Verlaufe einer Aktionsforschung werden zusammen mit Betroffenen die Problemstellungen formuliert .

5. Wissenschaftliche Grundlagen mein Thema für die nächste Woche