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SinustonStudie



…Also, die Frage vor allem ist es, warum der Sinuston fansziniert mich so viel? Der hat keine Obertöne, keine Intervalle, und zwar keine Hüllkurve. Viele glauben, dass der Sinuston so banal und langweilig ist, weil ihm Charakter und Subjektivität fehlen.

Was interessiert mich, ist genau dieses „Nichts“ — neutral, würde ich gerne sagen. Unabhängig von unserem Verständnis, ist der Sinuston schon da. Wir finden es schwer, Sinuston zu orten. Trotzdem reflektiert der Sinuston gewissermaßen unsere Wirklichkeit - selbstverständlich, die relative Wirklichkeit - wie ein Spiegel.


Wahrnehmung / Körperlichkeit


Mein ausgänglicher Versuch mit Sinuston geht um die Wahrnehmung und um die Körperlichkeit — Wie hört man die Sinustöne an? Wie erkennen die Ohren die Sinustöne? Mit dem Lernprozess von SuperCollider habe ich die folgenden zwei Beispiele geschrieben.
Das Anhören ist mir personlich. Versuchen Sie bitte gerne mal den Link zu klicken und selbst in SuperCollider auszuführen.

Der dritte Ton / Otoakustische Emissionen 1

Das Schwebungsphänomen 2

Dann überlege ich mir, wie es sich anhört, wenn die Sinustöne mit dem Körper auf gewisser Weise spielen. Das Stück „Wave Songs - for Female Voice with pure Wave Oscillators“3 von Alvin Lucier ist mir inspirierend. Da kommen zuerst mal zwei Sinustöne mit sehr engeren Frequenzen. Die Sängerin hält ihre Stimme dagegen. Inzwischen hört man das Schwebungsphänomen drumherum. Anhand von diesem Ansatz hat Lucier viele Stücke mit anderen Instrumenten geschrieben. Ich würde gerne auch mal ausprobieren!

wave songs

Mathematik / Komposition


Weiterer Wunsch geht es darum, dass ich einigermaßen algorithmischen- elektronischen Kompositionen analysieren, und so teilweise ansatzweise nachzuentwickeln, um Verständnis zu erweitern.
Stockhausen
Studie i - Reihensystem -> Frequenz, Schallstärke, Zeitdauer, Hüllkurven -> Gruppen
Mantra - 2 Klaviere mit Ringmodulatoren

Ring Modulation


Der borromäische Knoten - Fortsetzung mit Jacques Lacan

Ohne der dritte Ringe wäre die anderen bloß nur vorbeigegangen - Jeder Ring ist derjenige dritte für die beiden anderen. Was also Subjekt war, wird Objekt, was Objekt war, Subjekt.

Whiteboard---Di.,-20.-Oktober-2020



Referenz

Stockhausen, Karlheiz: Komposition 1953 Nr.2 (Analyse der ‚Studie I‘)
Schaeffer, Pierre: Treatise on Musical Objects
Eimert, Herbert: Einführung in die Elektronische Musik
WDR 3 Open Sounds: Studio Elektronische Musik
Lucier, Alvin: Reflexionen
Lacan, Jacques: Fadenringe
Rohrhuber, Julian: Raum als Reuse: Lacan und die Topologie
Rohrhuber, Julian / de Campo,Alberto - Uncertainty and Waiting

Einzelnachweise

1: Otoakustische Emissionen
2: Schwebung
3: Wave Songs score